Gutenberg: Verwenden oder nicht verwenden?

Gutenberg – Verwenden oder nicht verwenden?

Eine Entscheidungshilfe ob du den neuen Gutenberg-Editor in deiner WordPress-Installation einsetzen solltest, oder nicht.

In den letzten Monaten wurde in der WordPress-Welt schon sehr viel über Gutenberg diskutiert und bei vielen mit  äußerst gemischten Gefühlen. Es ist vermutlich ein ebenso heiß diskutiertes Thema wie die DSGVO und löst bei vielen WordPress-Anwender*innen und Entwickler*innen ebenso viele Sorgen und Bedenken aus. 

Mit dem 27. November wurde nun ein neues Release Datum für WordPress 5.0 festgesetzt, dass den Gutenberg-Editor enthält.

Am 27. November kommt Gutenberg

Was also tun, wenn du den Gutenberg noch nicht benutzten möchtest, aber auch deine WordPress-Webseite auf dem neusten Stand halten willst – Sicherheit und so.  

Oder wenn du den Gutenberg verwenden möchtest, dir aber die Umstellung noch unklar ist, ohne dass du deine komplette Webseite zerhaust.

Die gute Nachricht vorweg – du kannst auf WordPress 5.0 updaten, ohne Gutenberg verwenden zu müssen. 

Wann es Sinn macht Gutenberg noch nicht zu verwenden

In folgenden Situationen macht es Sinn Gutenberg noch nicht einzusetzen.

Du verwendest ein Theme/Plugin, dass Gutenberg nicht unterstützt

Einige Themes und Plugins sind noch nicht auf Gutenberg vorbereitet.

Sollte dies bei dir der Fall sein, solltest du mit der Verwendung von Gutenberg noch etwas warten bis alle Komponenten deiner WordPress-Installation Gutenberg unterstützen. 

Sollte dies auch nach 6 Monaten von WordPress 5.0 nicht der Fall sein, würde ich mich nach einem Ersatz umsehen, da du Gefahr läufst ein Theme bzw. Plugin zu verwenden, dass nicht richtig gewartet wird.

Wenn du eine Assistive Technologie verwendest

Leider ist der Gutenberg Editor noch nicht komplett barrierefrei. Das heißt Anwender*innen die Technologien wie Voiceover verwenden oder nur mit der Tastatur den Computer bedienen können, sollten noch nicht auf Gutenberg umsteigen. 

Auch Teams, mit einem Teammitglied, dass auf diese Technologie angewiesen ist, sollten noch nicht den Gutenberg einsetzen, damit alle erstellten Beiträge von allen Teammitgliedern bearbeitet werden können. 

Ich finde dies persönlich besonders schade und weiß, dass das Accessibility-Team von WordPress viel dafür getan hat, um Gutenberg komplett barrierefrei zu machen. Obwohl es in einigen Bereichen bereits große Fortschritte gab, sind noch einige Stolpersteine in Gutenberg für die Barrierefreiheit enthalten. 

Wenn du noch etwas Zeit brauchst dich umzustellen 

Manchmal ist das Leben hektisch und vielleicht hast du gerade andere Prioritäten, als deine Webseite und keinen Nerv dich mit einem neuen Editor zu beschäftigen. 

Das ist okay. Du kannst auch erst einige Monate später auf 5.0 updaten, bzw. auf 5.0 updaten, aber den Gutenberg erst später einsetzen. 

Wann es Sinn macht auf Gutenberg umzusteigen 

Auch wenn es viel Kritik und Wiederstände gegen Gutenberg gibt, ist es doch eine Chance.  Viele Anwender*innen können nun das Layout komplett selbst in die Hand nehmen und auch die Code-Basis von WordPress bekommt einmal eine gründliche Auffrischung. 

Der Classic Editor ist schon seit Ewigkeiten in WordPress und hat so langsam ausgedient. Das Internet und die User haben sich seit den Anfängen von WordPress und des Classic Editors weiterentwickelt. 

Die Möglichkeiten mit dem alten Editor waren sehr limitiert und Anwender brauchten für jedes weitere Layoutelement (z.b. Buttons) immer zusätzliche Plugins. 

Diese Zeiten sind nun mit Gutenberg vorbei und der neue Editor bietet viele neue Möglichkeiten. 

Es gibt bereits eine Menge cooler Plugins, die ausschließlich mit Gutenberg verwendet werden können. 
Zum Beispiel das Drop It -Plugin, mit dem du direkt in Gutenberg Bilder von Unsplash laden kannst. 

Auch in Zukunft werden immer mehr Plugins auf Gutenberg aufbauen. Wenn du also eine Webseite auf dem neusten Stand haben möchtest, wirst du früher oder später auf Gutenberg umsteigen müssen, damit du das volle Potential von WordPress ausschöpfen kannst. 

Zudem gibt es einige tolle Funktionen in Gutenberg, zum Beispiel die Markdowns, die das Schreiben und Erstellen von Content sehr angenehm machen. 
Mehr Über Markdowns
(Dazu mache ich in Zukunft bestimmt auch noch mal einen Beitrag). 

In diesen Fällen macht es Sinn, bereits den Gutenberg-Editor zu verwenden, um in den den Genuss der neuen Funktionen zu kommen.

Dein Theme/deine Plugins unterstützen Gutenberg

Dein Theme und deine Plugins können bereits mit Gutenberg umgehen? Toll! Es spricht nichts dagegen Gutenberg ab sofort für neue Beiträge und Seiten einzusetzen. 

Ich selbst verwende Gutenberg bereits seit einiger Zeit und habe es auch schon in einigen Kundenprojekten eingesetzt und kann es mittlerweile echt empfehlen.

Du willst mehr Kreativität in dein Layout bringen

Du hast viele Ideen für das Layout deiner Webseite und die Gestaltung deiner Beiträge, nur du wusstest bisher nicht so recht, wie du sie umsetzen kannst? 

Dann ist jetzt deine Chance! Gutenberg bietet dir viele Möglichkeiten deinen Content individuell zu gestalten. Es gibt bereits viele Anleitungen und eine Online-Demo, die Zeigen was mit Gutenberg Alles möglich ist. Auch eigene Themes gibt es bereits für Gutenberg, wie zum Beispiel das Theme „Atomic Blocks“

Vielleicht brauchst du ein bisschen Zeit, um den vollen Umfang von Gutenberg zu erlernen, aber dafür bist du nun auch unabhängiger von Plugins oder Webdesignern, weil du viel Dinge selber umsetzen kannst. 

Hier eine kleine Anleitung von Elmastudio über Gutenberg:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Du stehst am Anfang deines Blogs/deiner Webseite 

Du hast mit deiner WordPress-Webseite gerade erst angefangen und noch nicht viele komplexe Funktionen drin? 

Perfekt, denn bevor du den Classic Editor erlernst, fang direkt mit Gutenberg an. 

Für den Fall, dass du schon vorher mit WordPress gearbeitet hast und den Classic Editor bereits gut kennst, ist jetzt deine Chance etwas Neues zu lernen und was eignet sich besser dafür als ein frisches Projekt?!?


Egal ob du den Gutenberg einsetzen möchtest oder nicht. So langsam solltest du deine WordPress-Webseite auf das neue Update vorbereiten. Wie das geht? Das erfährst du im nächsten Artikel. 

Und nach klar, dieser Beitrag wurde mit Gutenberg erstellt! 

10 Antworten
  1. Frank says:

    Ich habe vor ein paar Monaten mit einem neuen Projekt angefangen und dabei gleich mit Gutenberg eingestiegen, so wie du es hier auch empfohlen hast. Es war natürlich eine große Umstellung zum alten Editor, aber ich muss sagen, inzwischen finde ich Gutenberg richtig gut. Ich schreibe meine Texte direkt im WordPress. Dafür ist der neue Editor meiner Meinung nach besser geeignet. Gutenberg geht wesentlich mehr in Richtung einer modernen Textverarbeitung.
    Ohne Plugins oder direkter HTML-Eingabe konnte man im alten Editor nicht vernünftig Tabellen erstellen. In Gutenberg ist das überhaupt kein Problem mehr.
    Auch die einfache Möglichkeit Buttons zu erstellen mag ich sehr.
    Momentan stört mich ein wenig, dass Gutenberg noch nicht von der Android-App unterstützt wird, da ich Texte gerne mobil editiere. Zumindest wird seit einiger Zeit eine Warnung angezeigt. Ich denke aber, das wir eine Frage von wenigen Wochen sein, bis auch das 100%ig funktioniert.
    Frank

    Antworten
  2. Marco says:

    Auch ich habe gerade erst ein neues WordPress Projekt online gebracht. Aber noch benutze ich den alten Editor.

    Doch gestern habe ich meine Website auf meinen lokalen Rechner kopiert und dort mal das Gutenberg-Plugin installiert. Die gute Nachricht für mich: Das Layout der Seite wird überhaupt nicht angekratzt. Scheint alles gut zu laufen bisher.

    Antworten
  3. Kiezkickerde says:

    Interessanter als das, wie es angezeigt wird, wäre für mich jetzt gewesen, wie denn der von dem Editor erzeugte Quellcode aussieht.

    Ich nutze beim bisherigen Editor bisher ganz bewusst die „mehr an Coding angelehnte“ Eingabemethode, weil bei der visuellen Eingabevariante ein Quellcode erzeugt wird, der mich mehr an einen HTML-Export von Microsoft Word als an eine gut gepflegte Webseite erinnert – mit den ganzen Stylesheet- Textauszeichnungen im eigentlichen Artikeltext.

    Ich frag mich dann immer, wie man mit verschiedenen Redakteuren es hinbekommen will, Artikel einheitlich gestaltet aussehen zu lassen, wenn jeder Redakteur nach Belieben daran herumfummeln kann, wie ich denn die Ausgabe auf der Webseite haben möchte…
    Die meisten sind ja schon dabei überfordert, sinnvoll alternative Texte für Bilder einzugeben, wie soll das erst werden, wenn jeder Redakteur nach belieben Tabellen und ähnliches womöglich dann als Layoutelement verwendet? Ich dachte, wir seien so langsam so weit, dass wir Inhalt und Formatierung voneinander trennen, und dann kommt hier so nen Frontpage-Gutenberg- neu heraus… (sorry).

    Antworten
    • Maja says:

      Hallo,
      das ist in der Tat ein berechtigter Einwand. Hierbei muss man den Spagat schaffen zwischen Flexibilität für Blogger und Einheitlichkeit für größeren Teams, was den Styleguide betrifft.

      Letztendlich war es bisher (und wird sich vermutlich auch nicht so schnell ändern in der Zukunft) eine Sache der Kommunikation und Schulung innerhalb des Teams. Wenn ein Styleguide definiert wurde, muss dieser auch dokumentiert sein und den Redakteueren sollte beigebracht werden, wie man die Beiträge stylen und Layouten soll.

      Auch mit dem alten Editor habe ich teilweise grauenhafte Layouts gesehen. Das gute an Gutenberg ist, dass dieser mehr Optionen für Theme-Entwickler*innen bietet um Styles aus dem Theme in den Gutenberg zu übertragen. Das heißt zum Beispiel, dass eine Farbpalette usw. definiert werden kann für die Elemente in Gutenberg.

      Zudem bietet der Gutenberg auch einen Checker an, falls ein schlechter Farbkontrast gewählt wurde. Das ist auf jeden fall ein Schritt in die richtige Richtung.

      Es bleibt also abzuwarten, ob die Designs besser oder schlechter werden mit Gutenberg.

      Antworten
    • Maja says:

      Doch, dass ist ein Vorteil! Viele Anwender*innen haben nicht das Budget um Jemandem zu beauftragen ihre Seite zu erstellen oder zu designen und genau dafür ist WordPress auch da und dort ist auch der Ursprung von WordPress zu finden.

      Natürlich kommt es immer auf jeden Einzelnen an, dass die Seite dann ästhetisch aussieht. Doch im Gegensatz zu vielen Layoutbuilder, hat Gutenberg einige Tools eingebaut, die die Semantik und Lesbarkeit des Inhalts prüft und Meldungen rausgibt, wenn etwas nicht korrekt umgesetzt wurde.

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